27

September

DIALOGFORUM:
NACHHALTIGER SPORT 2023

Workshops

Das Dialogforum bot fünf Workshopthemen an:

1. Sportstätten

Sport ist meist auf bauliche Infrastruktur angewiesen. In Deutschland steht aufgrund eines enormen Sanierungsstaus der Sportstättenbestand im Fokus. Es gilt dabei, diese Sportanlagen nachhaltig zu sanieren – durch verbesserte Energie- und Ressourceneffizienz, Nutzung regenerativer Energien, durch Senkung des Anteils versiegelter Flächen und die Begrünung von Dach- und Fassadenflächen. Im Workshop soll es darum gehen, den Stand der Diskussion – bezogen auf verschiedene Elemente nachhaltiger Sportstätten – zu präsentieren und konkrete Fallbeispiele für zukunftsfähige Sportstätten (Bestand und Neubau) zu erörtern.

Im Workshop wurden folgende Fragen zur Diskussion gestellt:

  • Circular Economy und Sportstätten: Welche Baustoffe und Materialien können eingesetzt werden, um Sportstätten effizienter (besser), konsistenter (anders) und suffizienter (weniger ist mehr) zu bauen und zu sanieren, und wie kann hierbei graue Energie über den gesamten Lebenszyklus eingespart werden?
  • „Grüne“ Sportstätten: Wie können Biodiversität und Gebäudegrün an und im Umfeld von Sportstätten gefördert werden und zukünftig dabei helfen, unsere Städte und Kommunen abzukühlen?
  • Gesunde und lebenslange Sportstätten: Wie können Sportstätten „klimafit“ und „plusenergiefit“ gemacht werden, indem sie einerseits mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen und andererseits Gesundheit und Wohlergehen der Sporttreibenden gewährleisten?

Der Workshop wurde geleitet von Dr. Jutta Katthage, Bundesinstitut für Sportwissenschaft.

2. Sportartikel

Sport ist fast immer „Materialsport“. Das heißt, für die Ausübung sind wir auf Sportartikel – darunter verstehen wir alle Arten von funktionellen Gegenständen und Kleidungsstücken – angewiesen. Die meisten davon bestehen aus Kunststoffen, legen lange Wege bis zu den Nutzer*innen zurück und landen am Ende in der Mülltonne. Im Workshop soll es darum gehen, den Stand der Diskussion – bezogen auf verschiedene Sportartikel, Dienstleistungen und Lieferketten – zu präsentieren und Modelle der Ressourcenschonung, des Recyclings und der Langlebigkeit von Sportprodukten im Kontext der Kreislaufwirtschaft zu erörtern.

Im Workshop wurden folgende Fragen zur Diskussion gestellt:

  • Wie können Sportartikel im Sinne einer Kreislaufwirtschaft hergestellt werden, die zugleich Ressourcen sparen und funktionell sind?
  • Was können Unternehmen dafür tun, dass menschenwürdige Arbeitsplätze in der Sportartikelindustrie gewährleistet werden?
  • Wie können Sportartikelindustrie, Handel, Sportorganisationen und Sportler*innen wirksamer als bisher zum Klimaschutz beitragen?

Der Workshop wurde geleitet von Stefanie Rieder-Haas, Mitglied der Geschäftsleitung ORTOVOX, und Matthias Gebhard, Geschäftsführer Bergfreunde GmbH.

3. Sport in der Natur

Sport findet häufig in der Natur statt; dabei geht es den Sportler*innen meist ebenso um die Aktivität wie um den Naturgenuss. Die Lenkung von Sporttreibenden in der Natur ist eine stetig wachsende Herausforderung für den Naturschutz. Steigende Besuchszahlen und eine große Vielfalt (digitaler) Touren-Angebote machen es Besucher*innen heute schwer, sich ausreichend über herrschende Ge- und Verbote zu informieren. Ziel muss es sein, Lebensräume in der Natur zu schützen und gleichzeitig beeindruckende Naturerlebnisse und Sportausübung zu ermöglichen. Dies ist nur mit guter Information und Kommunikation zu erreichen. Im Workshop soll es darum gehen, den Stand der Diskussion – bezogen auf verschiedene Natursportarten und Nutzungs-Hotspots – zu präsentieren und Lösungsansätze für naturverträglichen Sport zu erörtern.

Im Workshop wurden folgende Fragen zur Diskussion gestellt:

  • Wie muss Besucherlenkung digital und analog aussehen, um Sporttreibende damit zu erreichen?
  • Wie, wo und wann müssen Ge- und Verbote kommuniziert werden, damit sie von Sporttreibenden akzeptiert werden?
  • Wie können Städte und Gemeinden gestaltet werden, dass sportlich aktive Menschen im Nahraum natürliche Bewegungsgelegenheiten finden?

Der Workshop wurde geleitet von Dr. Neele Larondelle, stellvertretende Geschäftsführerin Nationale Naturlandschaften (NNL).

4. Breitensport und Umweltbildung

Sportvereine und -verbände leisten einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung, aber insbesondere auch für die Bildung und Entwicklung (junger) Menschen für mehr Gestaltungsfähigkeit. Unter anderem die Deutsche Sportjugend verfolgt das Ziel, Bewegung, Spiel und Sport als Medien für mehr Nachhaltigkeit sicht- und nutzbarer zu machen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Sport kann Impulse für ökologisches und soziales Denken und Handeln geben und Menschen unabhängig von ihrer Herkunft erreichen. Im Workshop soll es darum gehen, mit den Teilnehmenden über die Potenziale von Bewegung, Spiel, Sport und Sportvereinen sowie Möglichkeiten zu diskutieren, um Sportler*innen und Vereine fit für eine nachhaltige Gestaltung ihrer Zukunft zu machen.

Im Workshop wurden folgende Fragen zur Diskussion gestellt:

  • Wie können Organisationen im Sport systematisch zu Bildungsorganisationen in Hinsicht auf Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden?
  • Wo liegen die Bildungspotenziale von Sport und Bewegung für eine nachhaltige Entwicklung?
  • Wie können Sportorganisationen vernetzt werden, um sich gegenseitig auf dem Weg nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen?

Der Workshop wurde geleitet von Katharina Morlang, Referentin bei der Deutschen Sportjugend.

5. Mobilität

Sport ist fast immer Mobilität. Zum einen bewegen wir uns beim Sport, zum anderen bewegen wir uns – meist mit einem Verkehrsmittel – zum Sport. Ein großer Teil sportbezogener Fahrten wird dabei im (eigenen) Auto zurückgelegt. Insofern ist nachhaltige Mobilität eine der größten Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit im Sport. Im Workshop soll es darum gehen, die ökologischen Auswirkungen von Aktiven- und Fanmobilität zu erörtern und kreative analoge und digitale Lösungen für verschiedene Bedürfnisse in den unterschiedlichen Sportarten zu entwerfen.

Im Workshop wurden folgende Fragen zur Diskussion gestellt:

  • Wie können Wege zum Sport so gestaltet werden, dass sie möglichst häufig zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ÖPV zurückgelegt werden können?
  • Wie können sportlich aktive Menschen dazu angeregt werden, für Fahrten zum Sport, sofern sie nur mit dem Auto zurückgelegt werden können, möglichst große Fahrgemeinschaften zu bilden – etwa durch Apps, die Sportler*innen verschiedener Sportarten zusammenbringen?
  • Wie können Sportgroßveranstaltungen so organisiert werden, dass sie möglichst wenig Verkehr verursachen?

Der Workshop wurde geleitet von Martin Schmied, Fachbereichsleiter I „Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien“ im Umweltbundesamt (UBA).

Mi, 27. September 2023
10:00 - 17:00

Universitätsgebäude am Hegelplatz
Dorotheenstr. 24
Berlin
Deutschland

Humboldt-Universität zu Berlin / hybrid (Plenarsitzungen werden gestreamt, die Workshopdiskussionen jedoch nicht)

Michaela Matauschek
events@fresh-thoughts.eu

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